Die ersten zwei Tage

Zum Glück habe ich dieses Selfie gemacht, sonst hätte ich wahrscheinlich nie bemerkt, dass da ein Loch im Shirt ist :)

Samstag

Gestern war ein wunderschöner Tag hier in Oslo. Alle reden vom "Indian Summer" weil 20 Grad für diese Jahreszeit doch eher aussergewöhnlich sind.

Um 10 Uhr ging ich in den "Slottsparken" und spielte dort meine erste Session für 1 Stunde. Zwar passierten viele Leute den Weg durch den Park, doch kaum jemand hielt an. Grösstenteils waren es Jogger mit Kopfhörern. Schwierig diese Leute mit meiner Musik zu erreichen. Später erfuhr ich dann, dass am Samstag der alljährliche Stadtmarathon durchgeführt wird. Im Verlauf des Tages spielte ich an verschiedenen Spots in der Stadt. Doch egal wo ich mich hinstellte, überall waren Läufer vom Marathon und es war alles ein bisschen hektisch.

Zwar kam ich nach ca. 4 Stunden spielen mit einigen Leuten ins Gespräch, doch nur eine Frau schien sich wirklich für meine "Mission" zu interessieren. Madeleine ist 41 Jahre alt. Sie gab mir zu verstehen, dass die Osloer Bevölkerung nicht an Strassenmusiker gewöhnt ist und dass es schwierig sei, die Leute dazu zu bewegen, einem Strassenmusiker Geld zu geben. Zur "Entschädigung" lud sie mich dann am frühen Abend zu einer Pizza ein und zeigte mir ein paar schöne Orte in Oslo :)

Mit 4 Stunden Strassenmusik konnte ich nur rund 10 Franken für das Fattighuset verdienen.

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Sonntag

Am Sonntag ging ich früh raus. Wie am Vortag war es auch an diesem Tag bereits früh am Morgen sonnig und warm. Ich ging zu Beginn in dem selben Park wie am Samstag, doch es schien ziemlich ausgestorben. Kaum Leute waren unterwegs. Geld gab es während der ersten Session 0. Also gönnte ich mir ein wenig Zeit für mich um ein Kaffee an der Sonne zu trinken.

Am Hafen von Oslo

Während dem Tag habe ich verschiedene Spots ausprobiert: vor dem Königspalast, in der berühmten Einkaufsstrasse, am Bahnhof... Gegen Abend ging ich runter an den Hafen um noch ein bisschen in der Abendsonne zu spielen. Es macht Spass und ist sehr befriedigend, vor so einer Kulisse zu spielen.

Das Opernhaus von Oslo

Vor dem neu erbauten Operhaus habe ich dann meine letzte Session gespielt. Es laufen viele Leute vorbei. Hendrix scheint hier oben sehr beliebt zu sein. Des Öfteren höre ich "Hey Joe, you rock" von Passanten.

Am Sonntag habe ich ebenfalls rund 4 Stunden gespielt. Ich habe wiederum etwa 10 Franken verdient. Zwar schmeissen vermehrt Leute etwas in meinen Guitarbag, jedoch sind es meistens 10 Rappen, nicht mehr.

Session vor dem Opernhaus

Naja. Klar könnte es besser laufen. Aber ich sehe doch zufrieden aus oder? Und so schnell gebe ich ja denn doch nicht auf :)

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Morgen wird voraussichtlich das Wetter umschlagen. Bewölkt mit 10 Grad. Solange es nicht regnet kann ich mein Programm durchziehen :)

Die Passanten sind erstaunlich verhalten. Viele Leute nehmen mich gar nicht wahr und laufen - den Blick nach unten auf die Strasse gerichtet - an mir vorbei. Ich möchte mir jetzt garnicht vorstellen wie es wird, wenn das Wetter abkühlt und schlechter wird. Eigentlich habe ich geplant, bis am kommenden Samstag in Oslo zu bleiben und dann Richtung Stockholm aufzubrechen. Für Stockholm sehen die Wetterprognosen aber auch nicht rosig aus. Evtl. verschlägt es mich dann wieder ein wenig Richtung Süden, we'll see :)