Mein Vorhaben
- Yves Tscherry
- 15. Sept. 2019
- 2 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 20. Sept. 2019

47 Wochen Arbeit, 5 Wochen Ferien. "Diese 5 Wochen muss ich voll ausnutzen!". Gerne würde ich nach Paris, hoch auf den Eifelturm. Gerne würde ich nach Patagonien und sehen, wie Eis und Wasser verschmelzen. Gerne möchte ich nach New York reisen und den Puls der Stadt, die niemals schläft, selber spüren. Gerne würde ich mich an der Copacabana in der Sonne baden bevor ich mich zur Abkühlung ins Wasser stürze um anschliessend einen Cocktail zu geniessen. Gerne würde ich mit dem Fahrrad einen ganzen Kontinent durchqueren, um meine eigenen Grenzen besser zu spüren. Gerne würde ich mich mit dem Snowboard in Grönland in eine frisch bepuderten Hang stürzen.
Je mehr ich über meine Wünsche nachdachte, umso mehr wurde mir bewusst, dass ich das alles gar nicht nötig habe um mich in meinen Ferien zu erholen. Klar, man kommt aus solchen Ferien zurück, hat viele schöne Sachen gesehen, viele schöne neue Erinnerungen, Erlebnisse und Abenteuer gesammelt an die man sich gerne erinnert, nette Leute kennen gelernt, fein gegessen... Von Zeit zu Zeit machen solche Ferien sicher auch Sinn. Jedoch entdecke ich auch in der Schweiz immer wieder schöne Orte und lerne immer wieder spannende Leute kennen. Dazu muss ich nicht zwingend weg von der Schweiz, und das muss auch nicht zwingend während den Ferien geschehen.
Da kam mir zum Ersten mal der Gedanke, mit meinen Ferien etwas anzufangen, das nicht - wie gewohnt - vorwiegend ich-bezogen ist. Im Gegenteil! Wie wäre es denn, wenn ich meine Ferien nutzen könnte, um anderen Menschen zu helfen, denen es nicht so gut geht wie uns?! Wäre das nicht eine neue Art von Erlebnis, eine viel schönere und nachhaltigere Erinnerung für mich und viele andere Menschen? 5 Wochen "selflessly" anstatt 5 Wochen "selfishly", wie fühlt man sich danach? Ich habe keine Ahnung, aber ich möchte es erfahren!!
Mich mit meiner Gitarre auf die Strasse zu stellen und einfach drauf los zu spielen... das wollte ich schon immer mal machen! Nicht des Geldes wegen, definitiv nicht. Sondern einfach nur um etwas zu tun, das ich gerne mache und um vielleicht der einen oder anderen Passantin ein Lächeln aufs Gesicht zu zaubern. Warum ich mich nicht einfach an einem Ort in der Schweiz hingestellt habe um Strassenmusik zu machen? Weiss ich nicht so recht... Ich denke es könnte daran liegen, dass ich einfach zu schüchtern bin, um meine ersten Gehversuche in der Welt des Busking vor heimischem Publikum zu machen.
Aus all diesen Gedanken heraus entstand folgende Idee: ich nutze meine 5 Wochen Ferien und besuche verschiedene Städte in Europa mit dem Zug. Dort spiele und singe ich auf der Strasse. Die Trinkgelder die ich kassiere werde ich jeweils einer wohltätigen Institution vor Ort spenden.





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